Alles war angerichtet – 2.278 Zuschauer in der Kolbenschmidt-Arena sorgten für playoff-würdige Stimmung, mit einem Sieg gegen die Dresdner Eislöwen konnten die Heilbronner Falken den Einzug ins Playoff-Viertelfinale perfekt machen. Es war ein harter Kampf bis zum Ende, die Partie stand auf des Messers Schneide, bevor ganze zehn Sekunden vor Schluss Justin Kirsch mit einem Powerplaytor das 4:3 erzielte und die Arena zum Beben brachte. Ab dem kommenden Dienstag, den 13.03.18 kommt es dann im Viertelfinale zum Duell gegen die Bietigheim Steelers.

Im ersten Durchgang versäumten es die Gastgeber noch, die sich bietenden Überzahlmöglichkeiten zur Führung zu nutzen. In der Anfangsphase hatte Dresden noch die besseren Chancen, bevor im ersten Überzahlspiel der Falken Alderson den Hammer auspackte, aber zweimal knapp verzog. Nachdem wenig später die Falken ein Unterzahlspiel recht problemlos überstanden hatten und Götz bei einem schönen Solo eine Strafe herausgeholt hatte, bot sich in Überzahl die große Chance zum 1:0, da sich kurz vor Ablauf der Strafzeit auch noch Huard 2+2 Minuten abholte. Die Unterländer kamen zwar häufig in die Formation, doch wirklich gefährlich wurde es für Eisenhut im Eislöwentor kaum, Dresden überstand fast sechs Minuten mit einem Mann weniger unbeschadet. Auf der Gegenseite verhinderte Melichercik bei einem Break der Gäste das 0:1, so dass es torlos in die Kabinen ging.

Die Treffer sollten dann aber im Mitteldrittel fallen. Zunächst wurde Grafenthin von den Verteidigern der Gastgeber nicht entscheidend gestört und brachte die Sachsen in der 25. Minute in Führung. Doch Dresden leistete sich weiterhin zu viele Strafen – die Heilbronn nun endlich ausnutzen konnte. In der 31. Minute war es eher noch ein Zufallsprodukt, wie die Scheibe Richtung Tor kam, aber Plihal stand goldrichtig und glich in der 31. Minute aus – der erste Treffer im sechsten Powerplay. Und auch Überzahlspiel Nummer sieben sollte zum Erfolg führen: Kirsch zog von der blauen Linie ab und bezwang Eisenhut im kurzen Eck zum 2:1 für die Falken (35.). Aber die Eislöwen gaben sich keineswegs schon geschlagen und fanden ihrerseits in Überzahl zurück ins Spiel. Davidek schloss kurz vor Ablauf der Strafe gegen Ross einen schnellen Angriff aus kurzer Distanz zum 2:2 ab.

Nach einer etwas zerfahrenen Anfangsphase wurde die Partie im letzten Drittel wieder offener, Eisenhut im Tor der Gäste verhinderte in dieser Phase einen Rückstand, bevor gegen Mitte des Drittels dann die Sachsen verstärkt die Initiative ergriffen und Druck machten. Doch gerade in dieser Drangphase konnten sich die Falken befreien, Topscorer Brandon Alderson zog ansatzlos ab und jagte die Scheibe genau in den Winkel (52.). Aber Dresden gab nicht auf, warf in der Schlussphase alles nach vorne und wurde belohnt – Siddall traf in der 58. Minute mit einem verdeckten Schlenzer zum Ausgleich. Doch als vieles schon auf die Overtime hindeutete, leistete sich Huard eine Strafe hinter dem gegnerischen Tor und brachte seine Farben zum neunten Mal in Unterzahl. Und dann schlug erneut die Minute des besten Torjägers der Falken: Zehn Sekunden vor der Schlusssirene war wie so oft Justin Kirsch zur Stelle und sorgte mit einem Distanzschuss für den 4:3-Siegtreffer.