Die Heilbronner Falken konnten am Samstagabend im Duell mit den Wölfen Freiburg ihre Siegesserie auf sechs Spiele ausbauen. Ohne den angeschlagenen Topscorer Williams und die nach Mannheim abgestellten Förderlizenzspieler Tosto, Klos, Wirth und Dziambor behielt man vor 1.230 Zuschauern nach einem spannenden Spiel mit 4:3 nach Verlängerung die Oberhand. Doppeltorschütze Stefan Della Rovere war am Ende der Matchwinner mit dem Siegtor nach 42 Sekunden in der Overtime.

Nach einem kurzen Abtasten nahm die Partie schnell Fahrt auf. Freiburg ging in der 4. Minute in Führung, Wittfoth fälschte einen Schuss von Kaisler im Slot zum 0:1 ab. Die Falken brauchten etwas, um ins Spiel zu finden, kamen aber ihrerseits durch einen abgefälschten Schuss zum Ausgleich. Youngster Moritz Elias stand goldrichtig, hielt die Kelle rein und erzielte sein erstes Tor für die Falken (7.). Nach dem 1:1 folgten Chancen auf beiden Seiten im Minutentakt, beide Teams hatten viel Zug zum Tor und nutzten die Lücken in der gegnerischen Abwehr aus. Andryukhov rettete bravourös gegen Kiefersauer, im Gegenzug brachte Thiel mit einer schönen Einzelaktion Heilbronn in Führung. Er ließ einen Verteidiger aussteigen und hämmerte die Scheibe unter die Latte (10.). Nur eine Minute später gar das 3:1 für die Unterländer, die bei angezeigter Strafe gegen Freiburg geduldig aufbauten, Della Rovere zog direkt ab und bezwang Benzing im Tor der Wölfe. Doch Freiburg blieb stets gefährlich und fand schnell die richtige Antwort, Kaisler verkürzte wiederum nur eine Minute später auf 3:2. Kirsch traf nach 17 Minuten den Pfosten für die Falken, die aber in der Defensive immer wieder unkonzentriert waren und in der 19. Minute erneut bestraft wurden. McLellan legte quer auf den mitgelaufenen Pageau, der Andryukhov keine Chance ließ und den Ausgleich erzielte. Sechs Tore – und dann auch noch ein klassischer Faustkampf alter Schule: Blackwater und Pokorny hatten sich schon zuvor gefunden, zunächst zwei Minuten abgesessen und duellierten sich direkt nach dem Verlassen der Strafbank erneut. Damit war die Partie für beide mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe gelaufen, Maschmeyer rückte für Blackwater fortan in den Angriff.

Das Mitteldrittel war weitaus weniger wild als die ersten 20 Minuten. Schon nach zehn Sekunden hatte Della Rovere nach einem Blackout in der Freiburger Abwehr die Riesenchance zum 4:3, scheiterte aber an Benzing. Auch Lautenschlager und Kirsch hatten die Führung auf dem Schläger, die Falken waren in dieser Phase klar spielbestimmend und zeigten auch ein gutes Powerplay. Anders als im ersten Drittel konnte man die Möglichkeiten aber nicht nutzen. Die Südbadener fuhren aber auch immer wieder gefährliche Konter und hatten in der Schlussphase des Drittels mehr vom Spiel, konnten ihr erstes Überzahlspiel aber auch nicht nutzen.

Im letzten Drittel agierten beide Teams viel vorsichtiger und wollten nicht den womöglich den entscheidenden Fehler zum nächsten Gegentor machen oder eine Strafe riskieren. So blieben Großchancen längere Zeit Mangelware, bis plötzlich nach 51 Minuten Thiel nach einem schlechten Wechsel der Gäste allein vor Benzing stand, aber den Goalie nicht bezwingen konnte. Auch in der 54. Minute waren die Unterländer der Führung nahe, doch nach einem Schuss von Fischer kullerte die Scheibe nicht vollständig über die Linie. In der Schlussphase hatten die Wölfe durch McLellan und Allen gute Chancen zum Sieg, konnten in der Folge aber auch ein Powerplay nicht nutzen. Volkmann hatte für Heilbronn noch die Chance zum Lucky Punch, doch erneut blieb Benzing Sieger.

So ging es mit einem letztlich gerechten Unentschieden in die Verlängerung, die die Gastgeber in Überzahl starten durften. 42 Sekunden dauerte es bis zum Siegtreffer der Falken, der von Andryukhov gedankenschnell eingeleitet wurde, bevor letztlich Della Rovere die Scheibe aus kurzer Distanz zum vielumjubelten 4:3 über die Linie drückte.