Die Geisterspiel-Atmosphäre war nicht derby-würdig, die Leistung der Heilbronner Falken dagegen umso mehr. Obwohl erneut zahlreiche Leistungsträger fehlten, bezwangen die Unterländer nach einer starken Vorstellung die Bietigheim Steelers deutlich mit 6:2.

Das Spiel begann für die Falken denkbar ungünstig, denn schon nach 32 Sekunden war Matthias Nemec im Tor erstmals bezwungen. Sheen umkurvte das Tor und traf per Bauerntrick zum 0:1. Es brauchte ein bisschen, bis die Falken sich von dieser kalten Dusche erholten und ihrerseits konstruktiv nach vorne spielten. Schritt für Schritt kämpfte man sich besser ins Spiel, wenngleich die ersten Schüsse noch sichere Beute von Jimmy Hertel im Steelers-Tor waren, so auch die Versuche von Gervais und Wruck im ersten Überzahlspiel. In der 16. Minute durften die Unterländer dann aber jubeln. Kirsch bediente von der linken Seite den mitgelaufenen Thiel im Slot, der Hertel keine Chance ließ und den Ausgleich erzielte. Auch die letzte große Chance des Drittels gehörte den Gastgebern, doch Kirsch verzog bei angezeigter Strafe gegen die Gäste knapp.

Besser machte es dann in der 23. Minute Maschmayer, der in Überzahl auf der linken Seite frei zum Schuss kam und die Scheibe zur 2:1-Führung ins lange Eck hämmerte. Die Falken spielten nun weiter konzentriert und diszipliniert und ließen zunächst wenig zu. Wenn sich in der Hintermannschaft doch einmal Lücken auftaten, war entweder Nemec zur Stelle oder es rettete die Oberkante der Latte bei einem Schuss von Zientek (28.). Gerade als die Steelers immer mehr die Oberhand zu gewinnen schienen, schlug Heilbronn erneut zu. Ein Konter wurde perfekt zu Ende gespielt, Wruck legte quer auf Pierre Preto, der auf 3:1 erhöhte (32.). Aber Bietigheim zeigte sich von diesem erneuten Rückschlag unbeeindruckt und fand 85 Sekunden später die richtige Antwort. Renner blieb vor Nemec eiskalt und erzielte den Anschlusstreffer. In der Folge gab es weitere Chancen und jeweils ein Überzahlspiel hüben wie drüben, doch bis zur zweiten Pause sollte kein weiterer Treffer fallen.

Wer nun in den letzten 20 Minuten einen Sturmlauf der Gäste erwartet hatte, lag falsch. Den Falken gehörte die Anfangsphase, gute Chancen von Preto und Pavlu blieben noch ungenutzt. Dann aber zog in der 46. Minute Maginot ab, Millers Schläger war noch dran, 4:2. Und Heilbronn blieb nun am Drücker, nur 45 Sekunden später staubte Pierre Preto aus kurzer Distanz ab und erhöhte auf 5:2. Bietigheim antwortete nun mit einigen wütenden Angriffen und machte auch in Überzahl viel Druck, doch die Falken hielten stark dagegen und konnten sich auf Nemec im Kasten stets verlassen. Die Unterländer spielten nun gut defensiv und ließen nicht mehr allzu viel zu, eine echte Schlussoffensive der Gäste blieb aus. Stattdessen machte Kirsch auf Vorlage von Thiel mit einem satten Schuss ins lange Eck zum 6:2-Endstand alles klar (57.).