1.068 Zuschauer im Heilbronner Eisstadion sahen eine turbulente Partie mit elf Toren, die die Heilbronner Falken im Duell mit den Tölzer Löwen knapp mit 6:5 für sich entscheiden konnten. Nach 40 Minuten hieß es schon 4:1 für die Gastgeber, bevor im Schlussdrittel noch sechs Tore fallen sollten und es noch einmal richtig spannend wurde. Am Ende freuten sich die Falken nicht nur über drei Punkte, sondern auch den ersten Sieg nach fünf Niederlagen in Folge. Bester Torschütze auf Seiten der Unterländer war Youngster Noah Dunham, der 19-jährige durfte seinen ersten Hattrick in der DEL2 feiern.

Nach einem gegenseitigen Abtasten zu Beginn trafen die Gastgeber endlich mal wieder im Powerplay. Anderthalb Minuten hatte man Mühe, überhaupt in die Aufstellung zu kommen, dann zog Kirsch einfach mal ab und bezwang Hertel im Tor der Löwen zum 1:0 (5.). Die Serie mit sechs Spielen ohne Überzahltor war damit zu Ende. Danach nahm die Partie deutlich an Fahrt auf, Heilbronn legte wenig später nach. Blackwater tanzte durch die gegnerische Hintermannschaft und bezwang Hertel im Nachschuss zum 2:0 (7.). Doch die Oberbayern fanden die richtige Antwort und konnten nur 22 Sekunden verkürzen. Nun war die Abwehr der Falken nicht sortiert, Schlager staubte ab und traf zum 2:1. Danach boten beide Teams den Zuschauern ein abwechslungsreiches Spiel mit Chancen hüben wie drüben, beide Keeper mussten sich mehrfach auszeichnen. Bad Tölz hatte in der 15. Minute durch den Ex-Falken Brady die große Chance zum Ausgleich, doch im direkten Gegenzug waren die Unterländer erfolgreich. Dunham schloss eine Einzelaktion aus spitzem Winkel zum 3:1 ab.

Im Mitteldrittel sollten dann lange keine weiteren Treffer fallen. Möglichkeiten waren zwar da, auch jeweils ein Überzahlspiel auf beiden Seiten blieb aber ungenutzt. Als die Gäste ihre Unterzahl überstanden hatten, erspielten sie sich in der Folge ein leichtes Übergewicht und drängten auf den Anschlusstreffer, doch Tiefensee im Tor der Falken war stets auf dem Posten. Diese konnten sich dann aber wieder befreien und ihrerseits Akzente in der Offensive setzen, hatten bei einem Alleingang von Dunham aber noch Pech. 54 Sekunden vor dem Ende des Drittels durften die Fans der Unterländer dann aber erneut jubeln: Morrison schlenzte die Scheibe Richtung Tor, Dunham fälschte noch leicht ab, Hertel war zum vierten Mal geschlagen.

Eine komfortable Führung? Keineswegs, denn im Schlussabschnitt gelangen den Löwen durch einen Doppelpack von Dibelka binnen 27 Sekunden in der 45. bzw. 46. Minute zwei schnelle Tore zum 4:2 und 4:3. Die Falken waren in dieser Phase zu passiv und wurden prompt bestraft. Erst danach setzte man wieder selbst mehr Akzente in der Offensive, hatte aber Pech, als Lambacher nur die Latte traf. Der Knackpunkt war dann die 56. Minute: Auf der einen Seite vergab Schlager die Riesenchance zum Ausgleich, als Tiefensee schon geschlagen war, aber der Löwen-Kapitän die Scheibe nicht im Netz unterbringen konnte. Im direkten Gegenzug lief wiederum Dunham allein auf Hertel zu – und blieb diesmal eiskalt im Abschluss, der Hattrick war perfekt, 5:3. Eine Minute später dann gar das 6:3: Blackwater bediente Williams, der direkt abzog und mit seinem satten Schuss Hertel keine Chance ließ. Bad Tölz gab sich aber noch nicht geschlagen und konnte genau zwei Minuten vor dem Ende durch McNeely noch einmal verkürzen, 6:4. Und damit nicht genug, die Löwen nahmen ihren Keeper vom Eis und kamen elf Sekunden vor Schluss sogar noch auf 6:5 heran, wieder war Dibelka der Torschütze, der damit zwar auch einen Hattrick verbuchte, aber sich nicht über gewonnene Punkte freuen durfte.