Sarah Kritzer und Dirk Hausmann kennen die meisten Fans durch unsere Sprade-Übertragungen. Beim Spiel der Falken in Höchstadt haben die beiden nicht nur das Spiel, sondern auch unser Team beobachtet.

Bereits um 9:30 Uhr begann am letzten Freitag die Auswärtsfahrt der Heilbronner Falken zum Spiel bei den Höchstadt Alligators. Wie vor jedem Spiel stand als erstes das Pre-Game-Skating auf dem Plan. Obwohl es sich um eine freiwillige Einheit handelte, waren die meisten Falken-Spieler zu dieser erstmals an diesem Tag in die Halle gekommen. Zum zweiten Mal an diesem Tag traf sich die komplette Mannschaft um 14 Uhr in der Kabine. Coach Frank Petrozza hatte zur Videobesprechung geladen. „In der Zwischenzeit war ich zu Hause bei meiner Familie“, so Falken-Stürmer Sam Verelst. „Ich habe kurz geschlafen und etwas gesnackt.“

Ein gemeinsames Mittagessen verkürzte die Zeit bis zur Abfahrt. Verschiedene Nudelsorten, Salate und Hühnchenbrust standen auf dem Speiseplan.

„Wie bei jedem Auswärtsspiel ist die größte Herausforderung, nichts zu vergessen.“, so Mannschaftsbetreuer Jochen Schweikert. Die sich aufdrängende Frage, ob ihm das schon einmal passiert ist, beantwortete er mit einem breiten Grinsen: „Ja, das ist schon einmal passiert. Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, ich habe erst kurz vor Abfahrt erfahren, dass ein verletzter Spieler doch einsatzfähig ist. Zum Glück waren es aber nur die weißen Stutzen, die liegen geblieben sind. In solchen Ausnahmefällen bin ich sehr froh, dass wir zu den anderen Mannschaftsbetreuern ein gutes Verhältnis haben. In diesem Fall haben wir uns beim Heimteam weiße Stutzen geliehen. Ich vermute, viele haben es nicht einmal bemerkt.“ Lachend musste er ergänzen: „Es ist in meiner Zeit auch nur einmal passiert, dass ein Spieler seine Schlichtschuhe vergessen hat. Da hatten wir Glück, dass auch hier das Heimteam ausgeholfen hat.“ Leider haben wir nicht in Erfahrung bringen können, welcher Spieler noch zum Schlittschuhverleih musste. Einzig, dass die ausgeliehenen Blades etwas zu klein waren, verriet Jochen.

Sowohl Sam Verelst als auch Corey Mapes nutzten die ca. zweistündige Busfahrt für einen kurzen Mittagsschlaf. Die verbliebene Zeit wollten beide, wie der Großteil der Mannschaft, für Social Media oder die Kommunikation mit Familie und Freunden nutzen. „Sam hilft während der Fahrt noch im Motorraum aus oder er macht 100 Liegestütze im Gang.“ Durch den Gesichtsausdruck vermuten wir jedoch, dass diese Mapes-Idee nicht umgesetzt wurde.

Der Backstage-Bereich der Eishalle Höchstadt war ungewöhnlich. Im Sommer ein Freibad, im Winter eine Eishalle, eine laufende Sanierung.

Eine schmale Treppe mit vier Stufen führte beiden Mannschaften von der Kabine zum Eis. „Wir wissen, wo wir her kommen und wir wissen, wer wir sind. Daher ist es eine große Ehre für uns, gegen euch zu spielen.“, so ein Alligators-Fan. Überhaupt wurden wir sehr freundschaftlich empfangen und zur Begrüßung auf einen Kaffee in den VIP-Raum eingeladen. Da die Gästekabine über keinen separaten Bereich für den Coach verfügt, trafen wir dort unsere Verantwortlichen Martin Jiranek und Frank Petrozza wieder.

Franki wird nicht müde den Teamgeist, die Kampfbereitschaft und die Ausdauer seiner Mannschaft zu loben. „Da Sarah und ich erstmalig in dieser Saison die Mannschaft während des Spiels beobachten konnten, wissen wir nun beide, was er meint.“, so Dirk Hausmann nach dem Spiel. „Wie in jedem Eishockey-Spiel passieren im Verlauf des Spiels immer wieder kleine bis große Fehler. Ich fand schön zu sehen, wie ein unglücklich agierender Spieler direkt von seinen Mannschaftskameraden aufgemuntert wurde. Nach dem Gegentor sind viele Spieler zu Nils gefahren und haben ihm aufmunternd auf die Schoner gehauen.“ Frank Petrozza ergänzte: „Ich habe immer gesagt, wir sind ein Team! Wir haben keinen Superstar, wir kämpfen und arbeiten zusammen. Meine Mannschaft reißt sich in jedem Spiel den Allerwertesten auf, besonders in der jetzigen Phase, mit dieser kurzen Bank. Jeder Einzelne geht an seine Grenzen und oft darüber hinaus. Ich habe euch vor der Saison schon gesagt, diese Liga ist eng. Jedes Team kann jedes andere schlagen. Wie meine Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute kämpft und arbeitet, macht mich sehr stolz. Besonders auch dieser Teamgeist. Wenn ein Spieler mal eine schlechte Phase hat, vielleicht eine kleine Blessur, dann sind alle anderen bereit ihn aufzufangen und für ihn und das Team extra Wege zu gehen.“

Eine kurze Zusammenfassung gab uns der Coach auch noch:
„Ich bin sehr zufrieden. Der Schlüsselpunkt war das 3 gegen 5. Hätten die Hausherren da den Ausgleich gemacht, wäre es ein anderes Spiel geworden. Im letzten Drittel haben wir smartes, einfaches Eishockey gespielt, nachdem wir schnell das 3:1 machen konnten.“

Abschließend Sarah: „Wir bedanken uns beim Team, dass wir so nah dabei sein durften. Es war toll zu sehen, wie die Jungs als Einheit zusammenwirken. Den Teamgeist, den man spürt, wenn die Falken spielen, erlebt man fast noch intensiver, wenn man sie im Umgang miteinander erlebt. Außerdem sind alle immer supernett. Dirk, ich und das gesamte Sprade-Team wünschen der Mannschaft, allen Fans und Mitarbeitern der Falken ein erholsames Weihnachtsfest. Wir sehen uns am zweiten Weihnachtfeiertag!“