Endlich – der erste Saisonsieg der Heilbronner Falken ist perfekt. Gegen die Bayreuth Tigers konnte man vor 1.156 Zuschauern alle drei Punkte einfahren, doch es war trotz einer zwischenzeitlichen 5:0-Führung am Ende ein hartes Stück Arbeit, bis der Erfolg feststand. Trainer Jason Morgan hatte an seinem 46. Geburtstag viele positive Dinge und vor allem in der ersten Hälfte des Spiels eine effektive Falken-Mannschaft gesehen, im weiteren Verlauf dürften aber auch ein paar graue Haare dazugekommen sein, bevor er sich über den 6:4-Sieg freuen durfte.

Bei den Gastgebern fehlte in der ohnehin schon stark dezimierten Hintermannschaft auch noch Corey Mapes, der sich in Kassel eine Verletzung zugezogen hat und mehrere Wochen ausfällt. Dafür feierte im Sturm der unter der Woche lizenzierte Jungadler Philip Hecht sein Heimspieldebüt in der DEL2. Das Spiel begann optimal für die Unterländer, die schon nach 104 Sekunden in Führung gingen. Bayreuth konnte die Scheibe nicht klären, Elias zog vom linken Bullypunkt ab und konnte Schmidt im Tigers-Tor bezwingen. Die Oberfranken hatten wenig später durch Cabana eine gute Chance zum Ausgleich, doch der Routinier scheiterte an Mnich im Falken-Tor, der auch im weiteren Verlauf des Drittels stets auf dem Posten war. Allzu viele klare Tormöglichkeiten spielten sich beide Teams in der Folge nicht heraus, auch das einzige Unterzahlspiel des Drittels überstanden die Unterländer ohne größere Probleme. In den letzten fünf Minuten drängten die Tigers dann aber doch etwas vehementer auf den Ausgleich und konnten sich phasenweise im Drittel der Falken festsetzen, die sich aber auf ihrem Keeper verlassen konnten, so dass es mit einer knappen Führung in die erste Pause ging.

Im Mitteldrittel sollten die Tore dann, wie reife Früchte fallen. Zunächst blieben die Gastgeber das effektivere Team, bevor Bayreuth wieder herankam. Fünf Minuten waren gespielt, als Heilbronn in Überzahl auf 2:0 erhöhte, Lautenschlager hatte nachgestochert, Tonge war im Slot zur Stelle. Nur eine Minute später setzte Fischer perfekt Kirsch in Szene, der legte direkt weiter auf Lautenschlager, 3:0. Und damit nicht genug, wieder nur eine gute Minute später eroberte Volkmann die Scheibe in der Ecke, zog aus spitzem Winkel ab und überraschte Schmidt im kurzen Eck, für den der Arbeitstag nach dem vierten Gegentor vorbei war. Gästecoach Farkas wollte mit dem Torhüterwechsel sein Team noch einmal wachrütteln und war damit durchaus erfolgreich, wenn auch nicht sofort. Denn trotz eines tollen Solos von Cabana und mehrerer guter Chancen im Powerplay blieb bei den Tigers zunächst die Null stehen, während Heilbronn das fünfte Tor nachlegte. Fischer brachte die Scheibe zum Tor, Dunham war noch dran, 5:0 nach 34 Minuten. Eine frühe Vorentscheidung? Keineswegs, denn Bayreuth gab sich nicht geschlagen, setzte die Falken weiter unter Druck und hatte nun endlich das zuvor fehlende Schussglück. Erst konnte Bindels Mnich mit einem satten Schuss bezwingen, wenig später war Blomqvist zur Stelle und versenkte einen Rebound. Zudem leisteten sich die Unterländer nun unnötige Fouls, zunächst in Form eines Kniechecks durch Mühlbauer gegen Fabian im gegnerischen Drittel, der eine Fünf-Minuten-Strafe nach sich zog. Doch anstatt nun gleich das dritte Gegentor zu kassieren, fuhren die Gastgeber einen Bilderbuchkonter, Lambacher legte quer auf Lautenschlager, der der eingewechselten Steinhauer aussteigen ließ und auf 6:2 erhöhte (37.). Doch auch jetzt fanden die Unterfranken schnell zurück ins Spiel, Falken-Verteidiger Morrison musste auf die Strafbank und das folgende doppelte Überzahlspiel nutzten die Gäste durch ein Stochertor von Ewanyk zum 6:3 – der allererste Powerplaytreffer von Bayreuth in dieser Saison!

Immerhin überstanden die Gastgeber die restlichen drei Minuten des Unterzahlspiels ohne weiteres Gegentor und hatten in den ersten Minuten des letzten Drittels das Geschehen auch recht gut im Griff, verpassten aber bei einem starken Solo von Tonge die Vorentscheidung. So konnte Bayreuth wieder mehr Druck aufbauen und in der 52. Minute erneut von einer Strafe gegen die Falken profitieren, Ewanyk staubte im Slot ab und verkürzte auf 6:4. So ging es in eine spannende Schlussphase, zwei Minuten vor dem Ende ging Steinhauer vom Eis und die Tigers versuchten alles, um noch einmal heranzukommen, doch die Falken stemmten sich dagegen, blockten viele Schüsse weg und retteten die Führung über die Zeit.