Die Heilbronner Falken sind in der Playdown-Serie gegen die Selber Wölfe endlich richtig angekommen. In Spiel drei kämpfte sich die stark ersatzgeschwächte Mannschaft trotz Rückstand zurück ins Spiel, gewann am Ende knapp mit 3:2 und verkürzte so in der Serie auf 1:2. Vor 2.278 Zuschauern im Eisstadion am Europaplatz waren Tonge, Morrison und Leitner die Torschützen für die Gastgeber, die sich vor allem defensiv deutlich verbessert zeigten.

Die Unterländer mussten auf Lautenschlager, Ramoser, Dunham und Andryukhov verzichten, für Blackwater rückte Morrison als vierter Kontingentspieler ins Team. Dafür spielte Leitner im dritten Sturm. Die Wölfe begannen mit dem Selbstvertrauen aus zwei Siegen und hatten in schon in der ersten Minute drei gute Möglichkeiten, doch Schwamberger verzog zweimal und bei der dritten Aktion war Mnich im Falken-Tor zur Stelle. Heilbronn musste sich erst mal sortieren und kam nach sechs Minuten erstmals gefährlich vor Bitzer, Kirsch scheiterte am Selber Goalie. Danach brachten sich die Falken durch unnötige Strafen selbst in Bedrängnis. Erst musste Cabana auf die Strafbank, 20 Sekunden später leistete sich Della Rovere einen unnötigen Stockschlag abseits des Spielgeschehens und erhielt eine Spieldauerdisziplinarstrafe – da waren es nur noch sieben gelernte Stürmer. Selb nutzte die folgende doppelte Überzahl zur Führung, McNeill spielte die Scheibe scharf in den Slot, Kalns fälschte zum 0:1 ab (12.). Immerhin überstanden die Unterländer die folgenden dreieinhalb Minuten Unterzahl und zogen hieraus Energie. Der beste Angriff des Spiels führte in der 17. Minute dann auch zum Ausgleich. Williams bediente Tonge, der Bitzer mit einem trockenen Schuss keine Chance ließ.

14:5 Schüsse zugunsten der Oberfranken wurden im ersten Drittel gezählt und auch im Mitteldrittel waren die Wölfe zunächst das aktivere Team, versäumten es aber, erneut in Führung zu gehen. Nach 27 Minuten wurden beide Mannschaften ausgebremst, als nach einem Check an der Bande eine Plexiglasscheibe brach und ausgetauscht werden musste. Nach dieser unfreiwilligen Unterbrechung kamen die Falken wieder besser ins Spiel, es war nun eine recht ausgeglichene Partie, in der zunächst von Ungern-Sternberg noch an Bitzer scheiterte. Doch in der 35. Minute war der Selber Goalie zum zweiten Mal geschlagen, Cabana passte von hinter dem Tor zurück auf Morrison, der an der blauen Linie direkt abzog und zum 2:1 traf. Danach ließen die Gastgeber in der Defensive nicht viel anbrennen und hätten bei Chancen von Williams und Kirsch die Führung noch ausbauen können, konnten aber auch im ersten Überzahlspiel des Abends nicht nachlegen.

Im letzten Drittel dauerte es nur drei Minuten bis zum Selber Ausgleich. Gläßl kam frei zum Schuss und traf genau in den Winkel, 2:2. Doch die Falken fanden schnell die richtige Antwort, nur zwei Minuten später prüfte Fischer mit einem Distanzschuss Bitzer, Leitner stand goldrichtig und staubte zum 3:2 ab. Danach mussten die Oberfranken kommen, aber die Falken hielten gut dagegen und ließen sich kaum im eigenen Drittel einschnüren, sondern sorgten auch immer wieder für Entlastung. Fünf Minuten vor dem Ende erwies dann Kolupaylo seinem Team einen Bärendienst, als er in der neutralen Zone Preto in die Bande donnerte und sich eine Fünf-Minuten-Strafe einhandelte. Preto musste verletzt vom Eis, die Falken durften den Rest des Spiels in Überzahl agieren – bis Rymsha ebenfalls eine Strafe kassierte. Gästecoach Wassmiller nahm seinen Keeper vom Eis, Selb machte noch einmal Druck, doch Heilbronn rettete die knappe Führung ins Ziel.

Foto: Philipp Föll