In einer dramatischen Partie unterlagen die Heilbronner Falken den Ravensburg Towerstars nach Penaltyschießen mit 3:4 und konnten wie am Freitag in Bietigheim trotz zweifachen Rückstands immerhin einen Punkt verbuchen. Es brauchte 16 Schützen, bis vor 1.327 Zuschauern der Sieger feststand und die mitgereisten Fans der Gäste jubeln durften. Vorher war das Spiel von vielen Strafzeiten geprägt, sämtliche Tore der Falken fielen bei numerischer Überlegenheit, in der man aber auch wieder einmal einen Shorthander kassierte.

Dem Tabellenzweiten aus Ravensburg gehörte die Anfangsphase, in der Czarnik schon nach wenigen Sekunden eine gute Möglichkeit zur Führung hatte. Dann aber leistete sich Svoboda eine Strafe und die Falken konnten ihr erstes Powerplay gleich zum 1:0 nutzen. Die Schussqualitäten von Justin Kirsch schienen sich noch nicht bis nach Oberschwaben herumgesprochen zu haben, denn der Goalgetter kam gleich dreimal zum Schuss – und der dritte saß, Langmann war nach genau vier Minuten chancenlos. In der Folge überstand Heilbronn eine Unterzahlsituation, konnte offensiv aber nur wenige Akzente setzen. Die Defensive der Gäste hatte das Geschehen weitgehend im Griff, während sich die Offensive der Towerstars sich häufig recht flüssig ins gegnerische Drittel kombinierte, aber auch zu wenig zielstrebig war. So dauerte es bis zur 18. Minute, ehe das nächste Tor fallen sollte. Zwei Unterländer wanderten hintereinander auf die Strafbank, erst scheiterte Mayer bei 5-gegen-3 noch an Pantkowski, aber wenig später konnte Just bei 5-gegen-4 aus ähnlicher Position am langen Pfosten zum Ausgleich einnetzen.

Auch das Mitteldrittel lief zunächst nicht nach Wunsch der Falken. In der 24. Minute wurde ein Angriff unsanft, aber ohne Strafe gestoppt, den Konter spielte Ravensburg mustergültig zu Ende. Zucker bediente Svoboda, der Pantkowski keine Chance ließ. Die Gastgeber waren nun sichtlich beeindruckt und hätten wenig später beinahe das 1:3 durch Pokorny hinnehmen müssen. Danach brachten sich die Towerstars aber durch einige unnötige Strafen selbst in Bedrängnis, hatten sich aber auf das Überzahlspiel der Unterländer mittlerweile besser eingestellt. Bei Heilbronn fehlte meist das Überraschungsmoment, immer wieder konnte Ravensburg sich befreien – bis zur 37. Minute. Kurz vor Ablauf einer Strafe gegen Just blitzte doch einmal Kreativität auf, Damon schloss nach Doppelpass mit Lavallée zum 2:2 ab. Und Ravensburg leistete sich die nächste Strafzeit, Lambacher scheiterte nun mit einem Solo an Langmann. Doch anstatt nun nachzulegen, leisteten sich die Gastgeber einen Puckverlust und liefen in den nächsten Konter, Pompei spazierte durch zwei Falken einfach hindurch und schloss eiskalt zur erneuten Gästeführung ab (39.).

Auch im letzten Drittel sprachen die kleinlich leitenden Referees zahlreiche Strafzeiten aus und sorgten für mehrere Überzahlsituationen auf beiden Seiten. In der 48. Minute saßen zwei Towerstars auf dem Sünderbänkchen, als wiederum Kirsch abzog und mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend für den 3:3-Ausgleich sorgte. Danach hatten beide Teams die Möglichkeiten, die Partie für sich zu entscheiden. In einer spannenden Schlussphase hätte Maschmeyer wiederum im Powerplay beinahe das 4:3 erzielt, scheiterte aber am Pfosten. Auf der Gegenseite musste Pantkowski in der Schlussminute gleich zweimal gegen Dronia und Czarnik glänzend parieren und rettete seinem Team so immerhin einen Punkt.

In der Overtime mussten die Falken eine Unterzahlsituation überstehen, ansonsten passierte nicht allzu viel vor den Toren. Dafür verlief das Penaltyschießen umso dramatischer. 16 Schüsse brauchte es, bis das Spiel letztlich zugunsten der Gäste entschieden war. Gibson, Damon und Ranta netzten jeweils einmal ein, scheiterten aber auch bei weiteren Versuchen. Für Ravensburg trafen Zucker und zweimal Just, bevor Pompei für die Entscheidung sorgte.