Erst nach einer halben Stunde kamen die Heilbronner Falken im Duell mit den Löwen Frankfurt so richtig in Schwung, am Ende durfte man vor 1.741 Zuschauern aber einen 4:3-Sieg nach Verlängerung feiern. Lange sah es eher nach einer klaren Sache für die Hessen aus, bevor die Unterländer das Spiel umbogen und nach großem Kampf die Partie in der Overtime durch Förderlizenzspieler Janik Möser entschieden, der nach langer Verletzungspause erstmals in dieser Saison in der Abwehr auflief.

Dafür rückte Markus Eberhardt in den Sturm. Verzichten mussten die Unterländer auf Kevin Lavallée und Noureddine Bettahar, konnten dank Jungadler Valentino Klos aber mit vier Sturmreihen antreten. Im Angriff waren in den ersten Minuten der Partie aber die Gäste aus Frankfurt das aktivere Team, während die Falken versuchten, durch Konter zum Torerfolg zu kommen. So konnte man sich die ein oder andere Torchance herausspielen, den ersten Treffer aber erzielten die Hessen. Proft brachte die Scheibe mit Tempo ins gegnerische Drittel, Tousignant staubte ab und traf in der 11. Minute zur Führung. Die Löwen blieben nun am Drücker und hätten wenig später durch Fischer nachlegen können, aber Pantkowski war zur Stelle. Auch danach blieb Frankfurt das spielbestimmende Team, während sich die Sturmreihen der Gastgeber kaum einmal in Szene setzen konnte.

Auch im Mitteldrittel blieb Frankfurt zunächst die dominante Mannschaft und erhöhte folgerichtig in der 23. Minute auf 0:2. Die Falken verteidigten nicht konsequent, Fischer war im Slot zur Stelle und bezwang Pantkowski. In der Folgezeit versäumten es die Löwen, den Sack frühzeitig zuzumachen. Phasenweise konnte man die Gastgeber minutenlang im eigenen Drittel einschnüren, doch der dritte Treffer wollte nicht fallen. Und so fand Heilbronn auf einmal ins Spiel zurück. Ausgangspunkt war die 29. Minute, als zwischen mehreren Spielern die Fäuste flogen und die Falken erstmals in Überzahl antreten durften. Erst hatte man Glück, als Lewandowski nach einem Fehler im Aufbau plötzlich frei vor Pantkowski stand, dieser aber das 0:3 verhinderte. Kurz vor Ablauf der Strafe stand dann Helms goldrichtig und setzte die Scheibe zum Anschlusstreffer genau in den Winkel (31.). Ein weiteres Powerplay konnten die Gastgeber zunächst nicht nutzen, bevor die Schlussphase des Drittels eigentlich wieder den Löwen gehörte und Breitkreuz das 1:3 auf dem Schläger hatte, aber wiederum an Pantkowski scheiterte. Stattdessen fiel dann eine Sekunde vor dem Ende des Drittels der Ausgleich: Ranta zog von der blauen Linie ab und bezwang Kucis im Tor der Gäste zum 2:2.

Im Schlussabschnitt war es dann eine recht ausgeglichene Partie, die beide Teams für sich hätten entscheiden können, bevor es mit 3:3 in die Verlängerung gehen sollte. In der 45. Minute gingen zunächst die Falken in Führung: Eberhardt brachte die Scheibe aufs Tor, Gelke fälschte ab, 3:2. Doch die Freude währte nicht allzu lange, fünf Minuten später konnten die Hessen durch Magnus Eisenmengers schön herausgespieltes Tor ausgleichen. Kurz danach fast die Führung für Frankfurt, als Lewandowski wiederum in Unterzahl beinahe einen Fehler von Pantkowski ausgenutzt hätte, während auf der Gegenseite den Fans der Gastgeber der Jubel über das vermeintliche 4:3 durch Gelke im Halse stecken blieb, weil gleichzeitig eine Strafe gegen Eberhardt ausgesprochen wurde (54.). Das anschließende Unterzahlspiel überstanden die Falken mit viel Kampf unbeschadet, bevor zwei Minuten vor dem Ende Ranta den Siegtreffer auf dem Schläger hatte, aber an Kucis scheiterte.

So ging es in die Overtime, in der zunächst hüben Pantkowski gegen den frei stehenden Maximilian Eisenmenger rettete und fast im direkten Gegenzug der aufgerückte Möser im Getümmel vor dem Frankfurter Tor die Scheibe zum vielumjubelten 4:3 über die Linie drückte.