Die Heilbronner Falken konnten die nun auf sieben Partien ausgebaute Siegesserie der Tölzer Löwen nicht stoppen. Nach einer 3:2-Führung der Unterländer nach dem zweiten Drittel drehten die Gäste die Partie vor 2.079 Zuschauern im Schlussabschnitt im Powerplay das Spiel, nachdem die Unterländer aus einer unübersichtlichen Situation, in der die Fäuste auf beiden Seiten flogen, mit einem langen Unterzahlspiel herausgingen, das Bad Tölz zu drei Treffern nutzte, was am Ende entscheidend war. Nach einem 5:4-Erfolg durften sich die Löwen über drei Punkte freuen.

Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr. Die Abwehr der Löwen war in der Anfangsphase noch reichlich unsortiert, mehrere Falken kamen frei zum Schuss, aber Routinier Silo Martinovic im Tor zeigte gegen Nikiforuk, Brady und Brune seine Klasse. Auch danach waren die Unterländer zunächst klar der Herr im Hause und suchten ihr Heil in der Offensive, verpassten aber auch in der Folgezeit die Führung. So kamen die Gäste dann so langsam besser ins Spiel und nutzten gleich ihr erstes Powerplay zum 0:1. McNeely setzte sich gegen mehrere Gegenspieler durch und bezwang Nemec im Kasten der Falken im Alleingang. In der Folge häuften sich die Nickligkeiten auf beiden Seiten, das hohe Tempo der Anfangsphase war passé. Dafür war Heilbronn nun aber erfolgreich: Koch behauptete die Scheibe vor dem gegnerischen Tor, Brune staubte ab und traf zum verdienten Ausgleich (15.).

Im Mitteldrittel konzentrierten sich beide Teams dann wieder mehr aufs Eishockey spielen, die Partie nahm wieder Fahrt auf. Während die ersten Minuten noch den Oberbayern gehörten, machten die Unterländer dann in Überzahl Druck und wurden in der 26. Minute belohnt. Brady zog von der blauen Linie ab und traf mit einem verdeckten Schlenzer zum 2:1. Heilbronn blieb noch am Drücker, lief dann aber prompt in einen Konter. Gams umkurvte das Tor und passte quer auf den völlig freistehenden Weller, der nur noch einnetzen musste (27.). Heilbronn blieb aber unbeeindruckt, hatte weiter Zug zum gegnerischen Tor und durfte in der 30. Minute erneut jubeln. Eine schöne Einzelaktion schloss Topscorer Wruck mit einem Schuss ins lange Eck erfolgreich ab, 3:2. Auch die Löwen hatten in der Folge ihre Chancen und machten vor allem in einem Überzahlspiel mächtig Druck, doch auf der Gegenseite verhinderten nur Zentimeter das 4:2 – Valenti traf mit einem Direktschuss nur den Pfosten (37.).

Das Schlussdrittel dauerte dann sechs Minuten bis zum Knackpunkt des Spiels. Auslöser war ein Check von Miller in der neutralen Zone, der eine Kettenreaktion zur Folge hatte. Weller leistete sich im unmittelbaren Anschluss einen unkorrekten Körperangriff und wurde deshalb von Knaub zur Brust genommen, der von der Spielerbank gestürmt war und die Nummer 63 der Gäste niedergerungen hatte. Auch Miller feierte einen Punktsieg gegen MacKenzie – doch unterm Strich waren die Oberbayern der große Gewinner dieser Szene, denn in der Folge mussten die Falken fünf Minuten mit drei Mann in Unterzahl überstehen. Doch die Gäste nutzten das Powerplay zu drei Treffern und drehten damit das Spiel komplett zu ihren Gunsten. Eberhardt, Dibelka und McNeely waren die Torschützen, plötzlich stand es nach 51 Minuten 3:5. In der Folge versuchten die Gastgeber noch einmal alles, doch mehr als der Anschlusstreffer von Wruck zwei Minuten vor Schluss sollte nicht mehr herausspringen.