Den Heilbronner Falken gelang es im vierten Spiel nicht, die Playoff-Halbfinalserie erneut auszugleichen. Stattdessen unterlag man in einem lange hart umkämpften Duell den Hannover Scorpions mit 1:4. Vor 3.068 Zuschauern gab zwischenzeitlich der Anschlustreffer von Malte Krenzlin zum 1:2 noch einmal Hoffnung, bevor die Niedersachsen in der Schlussphase alles klar machten. So müssen die Unterländer am Sonntag in Hannover gewinnen, will man sich nicht in die Sommerpause verabschieden.

Bei den Falken fehlten weiterhin Kapitän Cabana, Zernikel und Brunner. Von Beginn an lieferten sich beide Teams eine intensive Partie, in der beide Keeper die ersten Möglichkeiten entschärfen konnten. In der 7. Minute nutzten die Scorpions eine Lücke in der Heilbronner Hintermannschaft, Klöpper bediente Oleksuk, der aus zentraler Position direkt abzog und Berger mit einem flachen Schuss bezwingen konnte, 0:1. Die Niedersachsen setzten nun nach, Aquin kam zweimal frei zum Schuss, doch Berger verhinderte einen höheren Rückstand. Aber auch die Unterländer konnten sich die ein oder andere Chance herausspielen. Jentsch scheiterte in der 11. Minute mit einem Backhander an Kuhn, drei Minuten später wurde ein Konter nicht präzise zu Ende gespielt, bevor Kuhn im Tor der Gäste zur Stelle war. Erst in der Schlussminute des Drittels wurde die erste Strafe des Spiels ausgesprochen, doch die Falken konnten hieraus kein Kapital schlagen und hatten Glück, dass Aquin nicht mehr aus einem Konter machte.

Während beide Teams im ersten Drittel noch diszipliniert spielten, war das Mitteldrittel von einigen – oft auch unnötigen – Strafen geprägt. Hannover spielte ein gutes erstes Powerplay, konnte seine Führung zunächst aber noch nicht ausbauen. Dafür jubelten die Gäste in der 28. Minute, als Ex-Falke Justin Kirsch den mitgelaufenen Klöpper bediente, der Berger keine Chance ließ und auf 0:2 erhöhte. Ein weiteres Powerplay der Falken blieb ungenutzt, bevor es in der 33. Minute für die Unterländer gar nicht gut aussah. Pontus Wernerson Libäck musste wegen eines Bandenchecks für fünf Minuten auf die Strafbank, fünf Sekunden später musste auch Mapes raus. Doch die Unterländer kämpften bravourös, warfen sich in die Schüsse und konnten sich auf Patrick Berger verlassen, der mehrfach das 0:3 verhinderte. So überstanden die Falken diese fünfminütige Unterzahl ohne Gegentor und bekamen in der Schlussphase des Drittels ihrerseits die Gelegenheit in doppelter Überzahl, nachdem sich erst mit Davis Koch ein weiterer ehemaliger Heilbronner eine Fünf-Minuten-Strafe einhandelte und dann auch Aquin aufs Sünderbänkchen wanderte. Die beste Chance vergab Linus Wernerson Libäck mit einem Schuss an Außennetz Sekunden vor der Pause.

Das Fünf-gegen-drei wurde leider durch die Drittelpause unterbrochen, so dass die Scorpions durchschnaufen konnten und auch in der Anfangsphase des letzten Drittels recht sicher standen und damit auch das zweite lange Powerplay in diesem Spiel ungenutzt blieb, nur diesmal auf der anderen Seite. Doch kaum war Hannover komplett, gewann Heilbronn ein Bully im gegnerischen Drittel, Krenzlin zog einfach mal ab und und überraschte Kuhn im Tor der Niedersachsen (44.). Dieser Treffer zum 1:2 gab den Unterländern noch einmal richtig Auftrieb, die in der Folgezeit zielstrebig die Scheibe immer wieder in Richtung Tor der Gäste brachten. Die Bemühungen waren aber auch in einem weiteren zweiminütigen Powerplay nicht von Erfolg gekrönt. Heilbronn überstand zwar noch ein Unterzahlspiel, konnte sich in der Schlussphase aber keine echten Chancen mehr herausspielen. Stattdessen sorgte Aquin in der 58. Minute für die Vorentscheidung, bevor Koch mit einem Empty Net Goal den Schlusspunkt zum 1:4 setzte.