Die Heilbronner Falken konnten das erste Spiel der Viertelfinalserie gegen die Memmingen Indians überraschend deutlich für sich entscheiden. Vor 2.454 Zuschauern feierte man einen 6:1-Sieg, der praktisch schon nach 27 Minuten feststand, nachdem die Unterländer bis dahin ihre Chancen eiskalt ausgenutzt und einen deutlichen 6:0-Vorsprung herausgeschossen hatten.

Bei den Unterländern meldete sich Tim Detig zurück und spielte Mittelstürmer in der dritten Reihe, ansonsten trat man in der gleichen Aufstellung wie gegen Erfurt an. In der ersten Viertelstunde war es das eigentlich erwartete Duell auf Augenhöhe. Memmingen hatte in der Anfangsphase die gefährlicheren Abschlüsse, Berger im Tor der Falken war aber stets auf dem Posten. Das effizientere Team waren die Unterländer, die ihre erste richtig gute Chance prompt zur Führung nutzten. Pontus Wernerson Libäck setzte Uski in Szene, der allein auf Eisenhut im Indians-Tor zulief und im Abschluss eiskalt blieb, 1:0 nach acht Minuten. Heilbronn zeigte aber weiterhin Lücken in der Abwehr und ließ in der Folge einige Male Stürmer der Gäste in gefährlichen Positionen zum Abschluss kommen, doch weder Pekr noch Marsall oder Hafenrichter brachten die Scheibe an Berger vorbei. Memmingen machte in dieser Phase nichts aus seinen Chancen und wurde in den letzten sechs Minuten des Drittels bitter bestraft. Im ersten Powerplay des Abends lief die Scheibe schon wie am Schnürchen durch die Reihen der Gastgeber, die drei Sekunden vor Ablauf der Strafe zum zweiten Mal erfolgreich waren. Cabana setzte sich in einer starken Einzelaktion durch und setzte den Puck per Backhander genau in den Winkel. Jetzt waren die Unterländer so richtig in Schwung gekommen, machten weiter Druck und legten in der Schlussphase des Drittels noch zwei Treffer nach. Erst bediente Pontus Wernerson Libäck von hinter dem Tor seinen Bruder Linus, der direkt abzog und zum 3:0 traf (18.). Dann brachte Mapes den Puck aufs Tor, Eisenhut bekam ihn nicht richtig zu fassen und war erneut geschlagen. Das war auch die letzte Aktion des Keepers der Allgäuer, der von Leon Meder ersetzt wurde.

Dessen Einstand im Mitteldrittel war auch nicht allzu glücklich, da er in der 24. Minute einen Schuss von Mapes nicht kontrollieren konnte und Uski erfolgreich nachstocherte, 5:0. Danach verhinderte der neue Goalie der Indians bei guten Chancen von Just und Jentsch noch Schlimmeres, sah in der 27. Minute aber wieder nicht gut aus, als er sich bei eigener Überzahl die Scheibe hinter dem eigenen Tor von Linus Wernerson Libäck abluchsen ließ. Der spielte gedankenschnell weiter auf seinen Bruder Pontus, der keine Mühe hatte, auf 6:0 zu erhöhen. Damit war die Partie schon früh praktisch entschieden, die Falken ließen im weiteren Verlauf des Drittels kaum noch eine ernsthafte Chance der Gäste zu und hatten defensiv alles im Griff, während man im Spiel nach vorne vielleicht unbewusst einen Gang runterschaltete. Trotzdem gab es Chancen auf das siebte Tor, kurz vor der Schlusssirene traf Supis per Schlagschuss den Pfosten.

Dieses Bild änderte sich auch im letzten Drittel nicht mehr. Heilbronn kontrollierte das Spiel, agierte aber nicht mehr so konsequent im Abschluss wie in der ersten halben Stunde. Von Memmingen kam offensiv nicht mehr allzu viel, die wenigen gefährlichen Schüsse konnte Patrick Berger entschärfen – bis zur 55. Minute. Da war der Heilbronner Torhüter bei einem verdeckten Schlenzer von Svedlund im Powerplay dann doch geschlagen, Peleikis war im Slot wohl noch mit dem Schläger dran. Mehr als der Ehrentreffer zum 6:1 sollte den Allgäuern aber nicht mehr gelingen.