In einem spannenden ersten Achtelfinalspiel der Playoffs feierten die Heilbronner Falken einen knappen 6:5-Sieg über die TecArt Black Dragons aus Erfurt und gingen damit in der Best-of-five-Serie mit 1:0 in Führung. Vor 2.389 Zuschauern war es aber ein hartes Stück Arbeit, bevor der Erfolg feststand und die Fans der Unterländer feiern durften, während Coach Frank Petrozza in vielen Bereichen aber auch noch Verbesserungspotenzial erkannt haben dürfte.

Die Thüringer hatten sich in den Pre-Playoffs in zwei Spielen gegen Rostock durchgesetzt und waren schon sichtlich im Playoff-Modus. Von Beginn an machten die Gäste Druck, störten die Falken früh und hatten die ersten guten Möglichkeiten. Jentsch konnte einen einschussbereiten Angreifer nur mit einem Stockschlag bremsen und handelte sich noch zwei Strafminuten wegen Beinstellens ein, so dass die Black Dragons früh ein vierminütiges Powerplay hatten, das sie prompt zur Führung nutzen konnten. Zimmermann stand im Slot goldrichtig und staubte erfolgreich ab, 0:1 nach sechs Minuten. Diese Führung hätte Haarala wenig später beinahe ausgebaut, bevor die Falken dann allmählich auch in Schwung kamen und in der 9. Minute ausgleichen konnten. Supis brachte die Scheibe Richtung Tor, Cabana war zur Stelle und traf in Baseball-Manier aus der Luft zum Ausgleich. Nun waren auch die Unterländer auf Betriebstemperatur, so dass sich eine intensive Partie entwickelte, in der es die Gäste den Unterländern weiterhin schwer machten. Einmal fand Heilbronn aber die Lücke, Just bediente Cabana, der seinen Gegenspieler abschütteln konnte und Goalie Kessler umkurvte, 2:1 nach 16 Minuten. Die Schlussphase des ersten Durchgangs gehörten auch den Falken, doch ein dritter Treffer sollte nicht fallen.

Dafür dauerte es im Mitteldrittel nur 22 Sekunden bis zum 3:1. Linus Wernerson Libäck brachte die Scheibe aus spitzem Winkel zum Tor, und nun war es sein Bruder Pontus, der die Scheibe aus der Luft nahm und ins Tor traf. Hätte Linus bei einem Alleingang wenig später das vierte Tor nachgelegt, wäre es womöglich eine klare Sache geworden. So aber brachten die Falken die Black Dragons durch eigene Fehler wieder ins Spiel zurück. In einer recht zerfahrenen Phase überraschte erst Denner Goalie Patrick Berger mit einem Bauerntrick und verkürzte in der 27. Minute auf 3:2, bevor 70 Sekunden später Reed von einem Katastrophenpass der Unterländer im eigenen Drittel profitierte, nicht lange fackelte und zum Ausgleich traf. Heilbronn hatte nun Mühe, den Schalter wieder umzulegen, und brachte auch in zwei Überzahlsituationen wenig zustande, hatte dabei aber einmal auch Pech, als Kessler einen Schuss von Jentsch noch an die Latte lenken konnte. Besser machten es die Gäste in Überzahl, die ganze 22 Sekunden brauchten, um wieder in Führung zu gehen. Haarala durfte unbedrängt abziehen und traf in den Winkel zum 3:4 (38.). Wenigstens gelang den Gastgebern vier Sekunden vor dem Drittelende wieder der Ausgleich, ein Schlagschuss von Supis wurde von einem Erfurter Verteidiger abgefälscht, Kessler war geschlagen, 4:4.

Auch im letzten Drittel konnten sich die Falken über ein frühes Tor freuen. Man eroberte die Scheibe hinter dem gegnerischen Tor, Pontus Wernerson Libäck war zur Stelle und brachte Heilbronn erneut in Führung. Danach blieben die Falken zunächst am Drücker, bevor man erfolgreich ein Unterzahlspiel überstehen konnte. Optisch hatten die Unterländer etwas mehr vom Spiel, doch Erfurt blieb gefährlich und hatte bei einem starken Alleingang von Haarala eine Topchance zum Ausgleich (52.). Danach kontrollierte das Team von Frank Petrozza aber das Spiel und ließ bis in die Schlussphase hinein nichts mehr zu. 50 Sekunden vor dem Ende machte Jentsch alles klar und hämmerte den Puck zum entscheidenden 6:4 in die Maschen. Das 6:5 durch Mannes vier Sekunden vor Schluss war nur noch Ergebniskosmetik.