Die Heilbronner Falken konnten im Doppelvergleich gegen den ESV Kaufbeuren nach dem Heimsieg am Freitag am Sonntag keine Punkte aus dem Allgäu mit nach Hause nehmen. Wieder war es ein recht ausgeglichenes Spiel, in dem die Joker durch die bessere Chancenverwertung im Mitteldrittel eine 3:1-Führung herausschossen und diese im Schlussabschnitt nicht mehr hergaben. Mehr als der Anschlusstreffer durch einen Penalty von Gervais sollte nicht mehr gelingen. Vor allem ausschlaggebend war das schwache Powerplay der Unterländer, in sechs Versuchen erzielte man keinen einzigen Treffer und kassierte das letztlich entscheidende 3:1.

In den ersten 20 Minuten tat sich zunächst vor beiden Toren nicht allzu viel. Heilbronn machte in einem frühen Powerplay ordentlich Druck, konnte aber Vajs im Tor des ESVK nicht bezwingen. Bei fünf gegen fünf neutralisierten sich beide Teams lange Zeit, bis in der 15. Minute die Unterländer in Führung gehen konnten. Gervais umkurvte das Tor der Allgäuer und passte zurück auf Wruck, der Topscorer zog aus zentraler Position ab und traf zum 0:1. Aber es dauerte nicht lange, bis die Gastgeber die richtige Antwort fanden. In ihrem zweiten Powerplay setzte Kerälä aus der Ecke Oppolzer in Szene, der im Slot allein gelassen wurde und Pantkowski zum 1:1-Ausgleich bezwingen konnte (18.).

Das Mitteldrittel begann mit zwei Unterzahlsituationen für die Falken, die diese aber sehr gut überstanden. Etwas Pech hatten die Unterländer, als bei Schüssen von Gervais als auch Maginot gegen Mitte des Drittels das Gestänge im Spiel war und für Kaufbeuren rettete, während auf der Gegenseite Pantkowski mit einem starken Save bei einem Unterzahlkonter gegen Thiel den Rückstand zunächst noch verhinderte. Der Keeper war in der 36. Minute dann aber geschlagen, als Eichinger die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor brachte und Laaksonen sie zum 2:1 für Kaufbeuren abfälschte. Heilbronn drängte nun auf den Ausgleich, hatte auch zwei gute Chancen und holte eine Strafzeit heraus. Doch gerade als man am Drücker war, leistete man sich einen fatalen Puckverlust an der gegnerischen blauen Linie, Kaufbeuren konterte mit zwei gegen eins, Schmidle quer auf Laaksonen, 3:1.

Auch in einem frühen Powerplay im Schlussdrittel fehlte vorne die Durchschlagskraft, vielmehr hatte Ketterer bei einem weiteren Konter die große Chance, auf 4:1 zu erhöhen. Die Falken bemühten sich aber weiter, Gervais wurde bei einem Alleingang beim Abschluss gestört und bekam einen Penalty zugesprochen. Diesen verwandelte der Torjäger eiskalt und verkürzte damit auf 3:2. Die Gastgeber handelten sich dabei wegen Reklamierens eine weitere Strafe ein, doch wieder sollte den Unterländern mit einem Mann mehr nichts Entscheidendes gelingen. Daran änderte sich auch in den letzten zehn Minuten nichts mehr, die Joker machten hinten dicht und ließen kaum etwas zu, Heilbronn konnte sich in der Offensive nicht wirklich gefährlich in Szene setzen und kassierte zwei Minuten vor dem Ende binnen zwei Sekunden zwei recht harte Strafen, so dass es auch nicht mehr zur Schlussoffensive kam. Vielmehr handelte sich Miller wegen Meckerns auch noch zwei Spieldauerdisziplinarstrafen ein, Kaufbeuren brachte in den letzten beiden Minuten in doppelter Überzahl die Führung über die Zeit.

Foto: Benjamin Lahr / DEL2