Die Heilbronner Falken konnten auch das zweite Spiel der “hessischen Woche” für sich entscheiden. Bei den Löwen Frankfurt fehlten den Unterländern nach einem 0:2-Rückstand nach 20 Minuten ganze 12 Sekunden auf den “Dreier”, bevor sie immerhin in der Overtime mit 4:3 gewinnen konnten. Miller, Savilahti, Koch und Maginot erzielten die Treffer für die Heilbronner, die das erste Drittel etwas verschliefen, sich dann aber mit den Löwen einen packenden Eishockeyfight lieferten und nicht unverdient zwei Punkte mit nach Hause nehmen.

Der erste Durchgang gehörte klar den Gastgebern, die mit dem Selbstvertrauen aus fünf Siegen in Serie ins Spiel gegangen waren. Nach einem etwas zerfahrenen Auftakt scheiterten Mitchell und Ranta mit den ersten großen Chancen an Nemec im Falken-Tor. In der 6. Minute folgte der erste Aufreger, als Knaub wegen eines Checks gegen den Kopf von Roach mitsamt einem anschließenden Faustkampf gegen Mike Mieszkowski unter die Dusche geschickt wurde. Die große Strafe gegen Knaub nutzte Frankfurt doppelt aus. Bei vier gegen vier leisteten die Falken sich einen Puckverlust im Spielaufbau, MacAulay stand allein vor Nemec und brachte die Löwen in Führung (7.). Drei Minuten später zog Faber in Überzahl einfach mal ab, sein platzierter Schuss fand den Weg zum 2:0 in die Maschen (10.). Erst danach taten die Unterländer etwas mehr für die Offensive, doch weiterhin taten sich in der Defensive immer wieder Löcher auf, die die Hessen aber nicht nutzen konnten. Pech hatte Kapitän Damon, als er in der 18. Minute bei angezeigter Strafe gegen Frankfurt nur den Pfosten traf. Dafür hatten die Unterländer im anschließenden Powerplay eher Glück, dass die Löwen ihre Unterzahlchancen nicht zum dritten Treffer nutzen konnten, wobei Nemec mehrfach stark parierte.

Trainer Alexander Mellitzer fand in der Drittelpause offenbar die richtigen Worte, denn sein Team kam deutlich verbessert aus der Kabine. Von Anfang an waren nun die Falken am Drücker, Gervais und Damon hatten gute Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer, scheiterten aber an Hertel. Letzterer hatte in der 25. Minute zudem Glück, als Pavlu nur den Pfosten traf. Zwei Minuten später wurden die Gäste für ihre Bemühungen endlich belohnt, Damon prüfte Hertel, Miller staubte ab und verkürzte auf 2:1. Auch danach blieb Heilbronn das aktivere Team und machte im einzigen Überzahlspiel des ganzen Drittels viel Druck, doch der Ausgleich wollte nicht fallen. Danach bekamen die Löwen das Geschehen wieder besser in den Griff und hätten im weiteren Verlauf des Drittels den dritten Treffer nachlegen können, doch die Defensive der Gäste ließ deutlich weniger als als im ersten Durchgang. Kurz vor der Pausensirene hatte Miller den Ausgleich auf dem Schläger, aber vergab aus kurzer Distanz.

Im Schlussdrittel war es dann ein Kampf auf Biegen und Brechen auf hohem Niveau. In der 46. Minute wurden die Falken belohnt, als Maginot die Scheibe zum Tor brachte und Tryout-Spieler Eero Savilahti sie in der Luft traf und zum 2:2 ins Netz beförderte. In der Folgezeit hatten beide Teams ihre Möglichkeiten zur Führung, bis die Unterländer in der 54. erneut erfolgreich waren. Wieder verdiente sich Maginot den Assist, Hertel konnte den Puck nicht festhalten, Koch war zur Stelle und brachte Heilbronn in Führung. Danach hatte man das Geschehen eigentlich recht gut im Griff und ließ kaum klare Chancen der Löwen zu, bevor in der allerletzten Minute der Druck dann doch zu groß wurde. Vorne ließ man die Möglichkeit zum Empty-Net-Goal liegen, hinten brachte man die Scheibe nicht weg und musste 12 Sekunden vor Schluss durch MacAulay doch noch den Ausgleich hinnehmen.

In der Overtime schienen die Hessen dann den Sack zumachen zu wollen, Faber tauchte völlig allein vor Nemec auf, aber verzog. Der erste gute Angriff der Gäste brachte dann aber die Entscheidung: Damon legte im Slot quer auf Maginot, der in der 63. Minute Hertel zum 4:3 überwinden konnte.

Foto: Stephanie Seyboth/DEL2