Die Heilbronner Falken mussten im Heimspiel gegen den Deggendorfer SC eine unnötige 5:7-Niederlage hinnehmen. In einem turbulenten Spiel, in dem beide Teams unter Beweis stellten, dass ihre Stärken in den letzten Spielen nicht in der Defensive lagen, hatte Heilbronn das Geschehen bis ins zweite Drittel hinein scheinbar im Griff, lud dann aber die Gäste durch zahlreiche Fehler und Unkonzentriertheiten förmlich zum Tore schießen ein, die aus einem 2:4 ein 5:4 machten. Auch die Rückkehr von Marcus Götz trug nicht entscheidend zur Stabilisierung der Abwehr bei. Im Schlussabschnitt kam man noch einmal zum Ausgleich, bevor Deggendorf mit zwei weiteren Toren die Partie entschied und Ex-Falken-Goalie Andrew Hare bei seinem Debüt im Tor die Punkte festhielt.
Im ersten Drittel bekamen die 1.824 Zuschauer im Rahmen der „Student-Hockey-Night“ gleich einiges geboten. Pavlu und Brittain hätten ihre Teams früh in Führung bringen können, dann leisteten sich beide Mannschaften Strafen, die vom Gegner ausgenutzt wurden. In der 4. Minute lief die Scheibe im ersten Heilbronner Powerplay wie am Schnürchen, Lavallée bediente Damon im Slot, 1:0. Aber auch die Niederbayern versteckten sich nicht und nutzten ihr zweites Überzahlspiel zum Ausgleich. Andreas Gawlik zog von der blauen Linie ab, Schembri war noch dran und traf zum 1:1 (9.). Und weiter ging’s mit Chancen in Über- und Unterzahl. Erst verzog Lavallée bei einem Alleingang in Unterzahl knapp, dann durften die Falken erneut jubeln. Nach einem Bullygewinn im gegnerischen Drittel zielte Maschmeyer knapp am Tor vorbei, doch Damon war zur Stelle und drückte den Abpraller von der Bande aus spitzem Winkel über die Linie (15.). Im direkten Gegenzug hätte Leinweber für Deggendorf beinahe ausgeglichen, bevor in der 19. Minute die Scheibe erneut hinter Hare im Netz zappelte. Dabei war das Glück auf Seiten der Unterländer, Eberhardts Schuss wurde von Roach unhaltbar abgefälscht.

Damit hieß es nach 20 Minuten 3:1 – nach 40 Minuten sollte dann aber ein 4:5 auf der Anzeigetafel stehen, nachdem die Falken im Mitteldrittel phasenweise in der Defensive völlig ihre Ordnung verloren und die Niederbayern zum Tore schießen einluden. Den Anfang machte Brittain, der in der 26. Minute unbedrängt zum Schuss kam und auf 3:2 verkürzte. Als 44 Sekunden später Ranta erneut Damon bediente, der Hare umkurvte und zum 4:2 einnetzte, schienen die Gastgeber wieder auf Kurs. Doch wieder nur 34 Sekunden später herrschte erneut Unordnung in der Hintermannschaft der Falken, Röthke war zur Stelle und verkürzte. Nach vorne wurde es immer gefährlich, wenn die erste Sturmreihe auf dem Eis war, doch Hare verhinderte mit einem starken Fanghandsave den vierten Treffer von Damon. Dagegen wurde die Defensivarbeit immer chaotischer – Deggendorf sagte Dankeschön und machte aus einem Rückstand binnen 47 Sekunden durch Gibbons und Leinweber eine 5:4-Führung (34./35.). Trainer Mellitzer reagierte und tauschte den Goalie, Frensel rückte für Pantkowski in den Kasten, der von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde. In der Schlussphase des Drittels gerieten Maschmeyer und Röthke sich in die Haare, die Gäste waren dem sechsten Treffer näher als die Falken dem Ausgleich.

Auf den drängte Heilbronn dann im Schlussdrittel, man hatte Riesenchancen im Powerplay und konnte in der 48. Minute jubeln, als Lavallée zum 5:5 traf. Doch wie gewonnen, so zerronnen – prompt wurde man wieder zu offensiv und lief in einen Konter, Christoph Gawlik durfte unbedrängt durchstarten und bezwang Frensel zum 5:6 (52.). In der Schlussphase gelang es den Gastgebern dann kaum noch, Druck aufs gegnerische Tor aufzubauen. Hares Fanghand war zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde, und auch eine Strafe gegen Deggendorf in der Schlussminute sollte Heilbronn nicht mehr nutzen können. Kasten traf schließlich aus dem eigenen Drittel in den verwaisten Kasten zum 5:7-Endstand.