Die Heilbronner Falken stehen im Halbfinale der Oberliga mit dem Rücken zur Wand. Nach einer 2:3-Niederlage gegen die Hannover Scorpions liegt man in der Serie nun 2:3 hinten und muss nun beide verbleibenden Spiele gewinnen, um noch ins Finale gegen die Bietigheim Steelers einzuziehen. Vor 2.362 Zuschauern fanden die Unterländer lange nicht ins Spiel und lagen schon 0:3 zurück, als man versuchte, den Schalter noch mal umzulegen. Zwei Tore von Calder Anderson zum Ende des zweiten Drittels und zwei Minuten vor Schluss waren aber zu wenig, um das Spiel doch noch für sich zu entscheiden.
Bei den Gastgebern wurde Robin Just aufgrund der Spieldauerdisziplinarstrafe vom Sonntag schmerzlich vermisst, während Hannover auf die ebenso gesperrten Marcus Götz und Brett Cameron verzichten musste. Doch die Gäste machten von Beginn an den wacheren und entschlosseneren Eindruck und erspielten sich durch Kabitzky die erste gute Chance, die Berger noch vereiteln konnte. In der 6. Minute war der Goalie der Falken dann aber geschlagen, im ersten Überzahlspiel der Gäste überraschte ihn Knackstedt im kurzen Eck und brachte Hannover in Führung. Die Unterländer fanden auch danach nicht so recht ins Spiel und konnten sich kaum gefährliche Aktionen erarbeiten. Mit Fabian Gensicke stand die reguläre Nummer drei der Scorpions im Kasten, weil Kevin Reich und Kristian Hufsky verletzt ausfielen, er wurde aber kaum ernsthaft geprüft. Die Falken blieben in zwei Powerplays recht harmlos, konnten aber immerhin das zweite Unterzahlspiel gegen Ende des Drittels ohne weiteres Gegentor überstehen.
Im Mitteldrittel dauerte es aber nicht mal drei Minuten bis zum 0:2, Heilbronn wurde ausgekontert und Kruminsch ließ Berger keine Chance. McPherson und erneut Kruminsch mit einem Schuss ans Gestänge hatten in der Folge Riesenchancen für die Scorpions, während bei den Falken weiterhin wenig zusammenlief. Es brauchte eine nicht geahndete Aktion an Thomas Supis und durcheinandergewirbelte Sturmreihen, um endlich die nötige Energie aufs Eis zu bringen und Hannover unter Druck zu setzen. Doch prompt lief man nach einem Puckverlust in einen Konter. Aquin wurde am Torschuss unfair gehindert und verwandelte den anschließenden Penalty zum 0:3 (31.). Danach rannten die Unterländer zwar an, doch auch in mehreren Überzahlspielen fehlte lange die Durchschlagskraft und bei einem Pfostenschuss von Jentsch auch ein Quäntchen Glück – bis zur allerletzten Sekunde des Drittels, als Anderson aus spitzem Winkel abzog und Gensicke erstmals bezwungen war.
Im letzten Drittel stemmten sich die Unterländer gegen die drohende Niederlage und versuchten, Druck auszuüben, doch die Scorpions hielten gut dagegen und ließen nicht allzu viel zu. Den Falken gelang es nicht, sich konstant im gegnerischen Drittel festzusetzen und gefährlich in die Zone vor dem Tor zu kommen. Da Hannover nun diszipliniert spielte und sich auch keine Strafen mehr leistete, lief die Uhr erbarmungslos runter, ohne dass sich Spielstand etwas änderte. Vier Minuten vor dem Ende nahm Frank Petrozza seinen Torhüter vom Eis und wurde belohnt. Calder Anderson erzielte 127 Sekunden vor Schluss noch den Anschlusstreffer. Der Ausgleich sollte aber nicht mehr gelingen.